Gut aufgeräumt: Der neue Purismus in der Küche
16.01.2019

Alles gut verstaut: Die puristische Küche lässt Raum zum Atmen. Foto: Pure von Oster Küchen
Tagtäglich sind Menschen, insbesondere in Großstädten, unzähligen Reizen ausgesetzt, die sie verarbeiten müssen. Viele sehnen sich deshalb in ihrem Zuhause nach einer aufgeräumten Ästhetik. Dies gilt auch oder gerade für die Küche, in der sich viele Geräte und anderes Inventar tummeln, die jedoch gut verstaut einen unverstellten Blick auf die Schönheit des reinen Stils freigeben.
Dabei bedeutet clean nicht steril. Viele verbinden mit Purismus eine makellose, kühle und dadurch abweisende Optik. Modern interpretiert kann ein cleanes Ambiente, basierend auf einem aufgeräumten Design, jedoch eine durchaus angenehme Stimmung erzeugen. Dies hängt auch stark von einer ausgewogenen Farb- und Materialwahl der Küchenmöbel und -geräte ab. In einer harmonischen Beziehung zueinander fügen sie sich zu einem Gesamtbild der Einrichtung zusammen.
Das Beste steckt hinter oder unter der Oberfläche

Raum-in-Raum-Lösung: Der Kubus von Leicht ist begehbar. Der vielfältig nutzbare Stauraum lässt sich individuell ausgestalten – von Regalen bis hin zu großzügigen Nischen für Waschmaschine und Getränke. Foto: Leicht Küchen
In der puristischen Küche sind Hochschränke mit ihren durchdachten Stauräumen wahre Raumwunder. Schlicht gehaltenen Fronten halten sich dezent zurück und unterstützen so das puristische Ambiente. Größere Küchengeräte wie Öfen, Dampfgarer oder Mikrowellen lassen sich optimal in die Schrankzeilen integrieren. Sie durchbrechen durch ihre jeweiligen Fronten das ansonsten durchgehend glatte und stringente Design.
Ebenfalls bieten Küchenhersteller mit Raum-in-Raum-Elementen begehbare Küchenschränke an, die als Speise- oder Geräteschränke fungieren. Hier finden große und kleine Küchengeräte ihren angestammten Platz und sind immer griffbereit. Bei Nichtgebrauch verschwinden sie wahlweise hinter einer (Schiebe-)Tür, einem Rollo oder einer Jalousie.
Je nach Beschaffenheit und Materialverwendung der Front geben diese modernen Küchenschränke den Blick in ihr Innerstes frei, oder sie verbergen es geschickt. Der Unterschied zu früheren Küchenschränken oder Vorratsschränken besteht darin, dass sie sich, geschlossen oder auch geöffnet, harmonisch in das Ambiente der Küche einfügen und darüber hinaus sogar einen dekorativ-wohnlichen Charakter haben. Denn Küchen, so der Anspruch in der Zukunft, sollen immer weniger wie Küchen aussehen. Im besten Fall sind sie wie die anderen Räume Wohlfühloasen für ihre Bewohner.
Mit der Küche auf Wohlfühlkurs

Gleichzeitig Küchen- und Wohnmöbel: Die Grenzen zwischen Küche und Wohnzimmer werden immer fließender. Foto: Siena von Schüller Küchen
Der Ruf nach einer cleanen Optik ist jedoch auch als ästhetische Konsequenz offenerer Wohnformen zu sehen. Zum einen wird Wohnraum immer knapper, so dass das Zusammenführen zweier Bereiche wie der Küche und des Wohnzimmers als Platzersparnis nahe liegt. Zum anderen gibt es schon seit mehreren Jahren eine deutliche Entwicklung zu offenen Küchen, in denen der Übergang zum Wohnbereich fließend ist. Kochen, Essen und Wohnen verschmelzen somit zunehmend. Angesichts dieser Entwicklung scheint der Trend zum Purismus per se vorgegeben.
Küchenmöbel wie Kücheninseln und kommodenähnliche Schränke übernehmen hier Raumfunktionen und fungieren als Raumtrenner. Dezente matte Küchenfronten ohne Griffe und filigrane Arbeitsplatten unterstützen das wohnliche Ambiente in der Küche. In letzteren lassen sich auf Knopfdruck Mixer, Toaster und Steckdosenleisten versenken und übrig bleibt eine glatte und ruhige Oberfläche.